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First Kantian Institute of Physics  (FKIP)

(Nürtinger Institut Kant und die Physik)

Mache Immanuel Kants Metanoia zu Deiner Eigenen! Kants konvertierter Weg vom dogmatischen, Newtonschen Physiker zum Vernunft-Physiker und Vernunft-und GerechtigkeitsPhilosophen: Mache Immanuel Kants Konvertierung zu Deiner Eigenen! Kants Synthese von Empirismus und Rationalismus (Erfahrung und denken): Erschaffung einer neuen Natur-Erkenntnis, einer neuen NaturPhilosophie! Mache Immanuel Kants Erkenntnis, Wissenschaft weiterzudenken (IWWD)  zu Deiner Eigenen!

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Teil A  (Inhalt)

3.0     Was ist Metanoia?

3.1     Kurze Geschichte von Umbrüchen in der Physik

3.2     Kant begann als empirischer Physiker

3.2.1  Empiriker glauben blind an ihre induktive Methode

3.2.2  Empiriker wollten die alte und neue Metaphysik überwinden

3.2.3  Kant wacht aus seinem dogmatischen Schlummer auf!  

3.2.4  Empirisches Wahrnehmen ist kein wahr-nehmen!      

3.3     Francis Bacons Trugbilder (Idolen-Theorie)

3.3.1  Trugbilder durch fehlerhafte Sinne (Trugbild des Stammes)

3.3.2  Trugbilder durch eigene Vorurteile (Trugbild der Höhle)

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3.0 Was ist eine Metanoia?

„Metanoia ist eine Erfahrung und als solche gibt sie Anstoß, nicht nur zu denken, sondern philosophisch und also neu zu denken, neu nachzudenken, zu überdenken, neu über das Denken zu denken. Eine Metanoia macht als fundamentale Transformation des Geistes uns zu Intellektuellen, zu Philosophen.“ (1)

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Kants unerhörte Metanoia blieb un-erhört!

Viele Philosophen und auch alle Physiker halten seinen kantischen Erkenntnis-Umsturz für unerhört. Leider blieb seit 300 Jahren bei vielen Menschen, d.h. bei der Mehrzahl der Bevölkerung und aber besonders bei allen Physikern, seine völlig neue Einsicht in die Erkenntnis, in die Erlangung von wahrem Wissen durch seine neue vernünftige Natur-Philosophie, ebenso un-erhört, d.h. ohne jegliches Echo! 

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Die Physiker sahen bisher keinen Sinn darin, sich mit der Philosophie Kants auseinander zusetzen.

 

Ändere deine Weltanschauung für die neue kantische Vernunft-Erkenntnis!

Wie wir unter Teil II ( Was ist Logik?) bisher gesehen haben, können Sie zusammen mit uns (IWWD) hier im Teil III die kantische Vernunft-Philosophie mit Hilfe seiner eigenen Logik, seinen Vernunft-Schlüssen gut für jeglichen neuen und wahren Erkenntnis-Gewinn einsetzen. 

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Bedingungen der Möglichkeit einer Natur-Philosophie

Hier wollen wir mit Ihnen als Leserinnen und Leser Immanuel Kants großartige Denk-Wende und seine umstürzlerische Denk-Weise mit seinen brillanten Vernunft-Schlüssen beweisen, die er hauptsächlich in seinem Spät-Werk, Kritik der reinen Vernunft, ausarbeitete. Erst mit seiner Metanoia gelang es nämlich dem dogmatischen Naturforscher Kant durch seine völlig neue Vernunft-Philosophie, eine gegenüber Newtons Weltbild ebenso neue NaturPhilosophie und so auch eine neue, nie dagewesene Wissenschaft, seine Vernunft-Physik zu erschaffen. 

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Kants langer Weg als Newtonscher Physiker 

„Ich brüte beständig über Ideen.“

Der theoretische Philosoph Holger Lyre, Universität Magdeburg, geht in seiner Stellungnahme, Kants „Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft“, gestern und heute (2006) (2) ausführlich auf die wichtige Entwicklungsgeschichte, auf die Chronologie der Naturphilosophie in Kants früherer Zeit ein. Kant hat mehrere vor kritische Schriften über die Physik und vielen anderen Naturwissenschaften verfasst, wie z.B. „Gedanken von der wahren Schätzung der lebendigen Kräfte!

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Physiker Kant war stark von der Physik Newtons geprägt

Neben Herrn Lyre erklärt der österreichische Philosoph Josef Schmucker in seinem Artikel, Der Einfluss des Newtonschen Weltbildes auf die Philosophie Kants (3) ebenso die stufenweise DenkWende Kants bei seiner strukturellen und inhaltlichen Anfertigung einer neuen Naturphilosophie: von der reinen mechanistischen Newtonschen Himmelmechanik über die Verwendung der Wolffschen Metaphysik hin zum Zustand einer Metanoia: Kantische Vernunft-Philosophie!

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Metanoia als Erleuchtung: Empire benötigt Metaphysik

Im entscheidendsten Moment ist dem Philosophen Kant wie z.B. auch dem italienischen Gelehrten Galileo Galilei ein Licht der Vernunft aufgegangen: die empirische Wissenschaft könnte nämlich unmöglich ohne Metaphysik, ohne einen Denk-Akt auskommen:

 

„So habe die Physik die vorteilhafte Revolution ihrer Denkart lediglich dem Einfall zu verdanken, gemäß denjenigen, was die Vernunft selbst in die Natur hineinlege, dasjenige in ihr zu suchen, was von dieser lernen muss und was sie für sich nicht wissen würde.“ (4)

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„Mit Hilfe seines neuen Wissens, einer revolutionären Vernunft-Physik, hat Kant mit seinem unbeschreiblichen Umsturz ein völlig neues geistiges, naturphilosophisches Konzept von Raum, Zeit und Materie geschaffen!“ (IWWD)

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„Die alten physikalischen Vorstellungen Newtons und Einsteins von Raum, Zeit und Materie sind dabei nur noch Trugbilder oder Hirngespinste!“ (IWWD) 

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3.1 Kurze Geschichte von Umstürzen in der Physik

1. Der erste Umsturz im Weltbild der Physik geschah um die Jahrhundertwende (um 1900) kommentiert durch das Buch (1934) des Physikers Ernst Zimmer,

Umsturz im Weltbild der Physik. Mit einem Geleitwort des berühmten Nobelpreisträgers, Dr. Max Planck (5):

Der Umsturz des Newtonschen Weltbildes Es war der Umsturz der klassischen, mechanistischen Physik, repräsentiert durch das auch noch vom frühen Kant vertretene Newtonsche Weltbild mit seiner gültigen Kausalität, durch die moderne Physik des 20 Jahrhunderts. Man glaubte damals, dass der Zustand eines Gegenstandes oder Teilchens im kontinuierlichen Gefäß eines absoluten Raumes (sowohl im terrestrischen als auch im extraterrestrischen Raum) mit einer absoluten Zeit vollständig mittels Formeln von mathematischen Differential-Gleichungen (DGL) bestimmt und genau beschrieben und schließlich durch Integralrechnung berechnet und gelöst werden könnte. 

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Kausalität oder Wahrscheinlichkeit? Auch in der modernen Wissenschaft der beiden  Einsteinschen Relativitätstheorien (SRT und ART) galt noch das Prinzip der Kausalität (Ursache-Wirkung: aus A folgt nach strengen Gesetzmäßigkeiten B). Dagegen besitzt Kausalität aber in der Quantenmechanik (QM) keine Gültigkeit mehr. Die Quantenmechanik, die Physik des Mikrokosmos, steht deshalb diametral zu unserer eigentlich kausalen Alltagsbeobachtung.

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Meilenstein in der physikalischen Erkenntnis:

Einstein verzichtet im Mikrokosmos auf sein Raum-Zeit-Kontinuum!

„Es ist allerdings darauf hingewiesen worden, dass bereits die Einführung  eines Raum/zeitlichen Kontinuums angesichts der molekularen Struktur allen Geschehens im Kleinen möglicherweise als naturwidrig anzusehen ist. Vielleicht weise der Erfolg von Heisenbergs Methode auf eine rein algebraische Methode der Naturbeschreibung auf die Ausschaltung kontinuierlicher Funktionen aus der Physik hin. Dann aber muss auch auf die Verwendung des Raum-Zeit-Kontinuums prinzipiell verzichtet werden.“ (6)

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Diese bedeutsamen und revolutionären Sätze schrieb Albert Einstein, in „Physik und Realität“, im Journal of The Franklin Institute, von 1936!

Nur unscharfes Messen im Mikrokosmos- ohne Erkenntnis!

Durch das Auffinden und Nachweisen der Unschärfe-Relation durch Werner Heisenberg (bei einem Aufenthalt auf der Insel Sylt) im Bereich des Mikrokosmos werden somit jegliche „exakte“ RaumZeit-Messungen und alle kontinuierlichen Messungen eines bewegten Objektes völlig unmöglich. Damit wurde der experimentellen Physik ihre gesamte Erkenntnis-Methode, um Realität wirklichkeitsgetreu abbilden zu können, entzogen!

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Heisenbergsche Unschärfe-Beziehung als Mess-Unschärfe

Der Physik-Nobelpreisträger Werner Heisenberg stellte mit seiner mathematisch-physikalischen Beziehung fest, dass es unmöglich ist, gleichzeitig beide dialektischen Größen, Raum und Zeit, z.B. an einem Quantenobjekt exakt zu messen! Die Unschärfe in der Messung rührt vom Messvorgang (Messgeräte) her.

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Heisenbergsche Unschärfe-Beziehung als Struktur-Unschärfe

Eine weitere Ursache liegt nämlich darin, dass alle Mikroobjekte durch ihre eigene dualistisch aufgespaltene Struktur in Welle und Teilchen keine scharfen Raum/Zeit-Zustände einnehmen können. Die mikrokosmischen Zustände sind selbst schon unscharf, auch ohne jegliche Messung!

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„Im Mikrokosmos gibt es kein Kontinuum, weil zum einen alle Quantenobjekte selbst schon diskontinuierlich sind, und deshalb keinerlei kontinuierliche Messreihe möglich ist. Zum anderen sind gleichzeitige und exakte Raum- und Zeitmessungen undurchführbar, denn die fest fixierten Ortsbestimmungen (in Ruhe) können unmöglich gleichzeitig die dynamischen Größen der Geschwindigkeit (in Bewegung)  abbilden.

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Fazit

Heisenbergsche Mess-Unschärfe = Struktur-Unschärfe

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 Einstein: die Existenz von Raum und Zeit ist im Mikrokosmos naturwidrig!

Somit kann der raumzeitliche Zustand eines Beobachtungsobjektes des Mikrokosmos, auch z.B bei der so genannten Quantenfeldtheorie (QFT), d.h. alle Objekte werden durch Kraft-Felder ausgedrückt, rein nur noch statistisch „gemessen“ werden.

 

Diese so genannten diskreten Zustände der Kraftfelder können deshalb nur noch unscharf und mit einer großen Wahrscheinlichkeit erfasst werden.

 

Eine exakte Längen- und exakte Zeitmessung ist nämlich nach der „Heisenbergsche Methode“, d.h. wegen der Mess-Unschärfe und Struktur-Unschärfe  somit völlig unmöglich geworden.

 

Beispiel für falsche Angaben von Mess-Ergebnissen im Mikrokosmos

 

So müssen z.B. die Messungen der US-Techniker mit ihrer LIGO-Anlage von Gravitationswellen, die mit Lichtgeschwindigkeit konkret eine räumliche Wirkung von 1/1000 eines Atomkerndurchmessers haben sollten, reine Hirngespinste sein! Wie konnten die Astrophysiker nur auf so einen Schwindel reinfallen? Warum kenne Sie Heisenberg nicht?

 

Die US-Physiker und Techniker von LIGO müssen  deshalb bei ihrer Veröffentlichung ihrer so genannten betrügerischen, „realen Beobachtungen“ völlig verrückt gewesen sein! Jahre lang wird dieser Schwindel in allen Astronomie- und Astrophysik Zeitschriften und Blogs verbraten! Ebenso war die Physik- Nobelpreis-Kommission verrückt, die ihnen sogar den Physiknobelpreis 2017 nachgeworfen haben?

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Gravitationswellen (RaumZeit-Krümmungen) sind reiner Schwindel!

(siehe unsere Website,  meine Veröffentlichung, „100 Jahre Gravitationswellen. Das LIGO-Projekt und die Unmöglichkeit der Messung“ Grin-Verlag von 2016)(7)

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Auch im Meso- und Makrokosmos ist eine Raum-Zeit-Messung naturwidrig!

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Heisenbergsche Mess-Unschärfe (Struktur-Unschärfe) gilt auch bei uns Menschen auf der Erde (Mesokosmos)

Alle Vorgänge und Prozesse auf der Erde können wegen der Heisenbergschen Mess-Unschärfe, dass eben nur z.B. der Ort sehr genau gemessen werden kann, dagegen die Geschwindigkeit völlig unscharf wird.

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Experiment

Ein schnell vorbeifahrendes Auto, wird mit einem Fotoapparat, der eine einstellbare Verschlusszeit (Belichtungszeit in Sekunden) besitzt, aufgenommen:

a) mit einer Verschlusszeit von t = 1/ 1000 s aufgenommen, wird das fahrende Auto zu einem förmlich stehenden, d.h. der Ort des Autos x ist sehr exakt, dagegen ist die Geschwindigkeit v überhaupt nicht mehr nachweisbar!

b) mit einer Verschlusszeit vont = 1s aufgenommen, wird der Ort des fahrenden Autos x völlig unscharf, aber die Geschwindigkeit v lässt sich aus dem Weg der Objekt-Verschmierung s und der Verschlusszeit t bestimmen.

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Heisenbergsche Mess-Unschärfe gilt auch im Universum

Ähnlich ist es mit den beobachteten Bewegungen von Gestirnen  (Planeten, Sonnen, Spiralnebel u.a.) im Universum, die sich weit entfernt von uns abspielen, sich aber eigentlich gar nicht bewegen. Auch hier spielt die  Heisenberg-Methode eine wichtige Rolle. Den eigentlichen Ort von Gestirnen im unendlichen, leeren Vakuum des Weltalls kann niemanden kennen, da es ja im Universum keinen Maßstab gibt. Kosmisch ist, dass für das Universum aber das nach der Relativitätstheorie (ART) erfundene „Einsteinsche Raum-Zeit-Kontinuum“ gelten sollte? 

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Fazit Neben dem Mikrokosmos besitzt das Einsteinsche Raum-Zeit-Kontinuum auch im Messkosmos (auf der Erde) und im Makrokosmos (Weltall) keinerlei Gültigkeit. Mit der dort überall geltenden Heisenbergschen Unschärfe-Messung kann somit kein einziger Physiker irgendwo exakt, d.h. genau messen! Heisenberg hat gewissermaßen den Physikern ihre Messmethode gestohlen.

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2. Den zweiten Umsturz in der Physik können wir, die IWWD, hier mit dieser Ihnen vorliegenden Schrift nun nach 100 Jahre Relativitätstheorie und nach 300 Jahre Immanuel Kant mit seiner neuen Vernunft-Physik verkünden!  Sie läutet einen erneuten einschneidenden Paradigmenwechsel im physikalischen ErkenntnisWeltbild ein: Wir sind nämlich durch Kants Vernunft-Physik in der glücklichen Lage, z.B. die Einsteinsche Theorie über das lediglich mathematisch gesetzte Raum/Zeit-gekrümmte Universum, logisch, d.h. mit allen Regeln der philosophischen Metaphysik-Kunst zu widerlegen! (siehe Teil IV, Raum und Zeit gibt es nicht!) 

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Unsere Forderung: An den deutschen Universitäten müssen endlich sofort neue kantische Vernunft-Physik- Lehrstühle eingerichtet werden!

 

3. Den dritten Umsturz in der Physik können wir, die IWWD, hier anschließend an den zweiten Umsturz durchführen, nämlich auch an der krampfhaft versuchten Verschmelzung aus Einsteinschem Universum (4- dimensionales Kontinuum) mit der Quantenphysik (diskontinuierliche Energie-Quanten) z.B. zu einer so genannten Schleifenquantengravitation (SQG) durchführen. 

 

Hirngespinste mit  gekörnter Zeit?

Dabei soll es sich in unserer Materie unter einer äußerst minimalen Grenze (der Planck-Zeit mit 1043 Sekunden) plötzlich eine körnige Raum/Zeit in einem Art Quantenschaum geben? Warum haben die Quantenphysiker nicht Einsteins Verzicht auf die kontinuierliche Raum/Zeit und ihre Naturwidrigkeit im Mikrokosmos gelesen? 

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Zauberei in der Schleifenquantengravitation (SQG)?

Noch verrückter sollen die Zustände der SQG oberhalb dieser Grenze (Planck-Zeit) sein: unser physikalischer Raum und unsere Zeit würden sich nämlich vollständig als neue quantenmechanischen Objekte, wie z.B. ein Elektron, verstecken und verkleiden? So bekämen die beiden robusten physikalischen Raum- und Zeit-Größen plötzlich sogar einen Teilchen- und Wellencharakter? Komischerweise haben sie aber dann gleichzeitig keinen Raum und keine Zeit mehr um sich herum? Welche unmöglichen Trugbilder und idiotische Hirngespinste werden denn noch in der Zukunft von den Quantenphysiker ersonnen? 

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Heutige Kritik an der alten „modernen“ Physik!

Mit der kantischen Vernunft-Physik als Teil seiner Natur-Philosophie gelingt es uns dagegen,  endlich nach 300 Jahren, die heutigen rein mathematisch und empirisch orientierten Physiker, die immer noch fest an die Relativitätstheorien und an die verschiedenen Quanten-Theorien glauben, zu überzeugen. Wir sind nämlich in der Lage, ihre dogmatische Meinung von Physik eindeutig und vollständig durch das kantische (a priori)-Vernunft-Wissen zu unterminieren.

 

Der einzige Ausweg für die blamierten Physiker bleibt nur eine Metanoia! Konvertieren Sie  bitte auch zur Kantischen Physik! Hört ihr die Signale: sapere aude?

 

Wissenschaft liefert kein Wissen!

Denn die Physiker können mit ihrer althergebrachten, experimentellen und induktiven MessMethode und ihren verrückten theoretischen Modellen leider bloß Hirngespinste über die Natur beund umschreiben! Mit ihrer so gewonnenen Modell-Erfahrungen können sie aber deshalb keinerlei Wissen oder gar keine Erkenntnis aus ihren so genannten „Forschungen“ erhalten (siehe Teil I, Was sind Denk-Werkzeuge? und „Meinen,Glauben und Wissen“ bei Kant,  1.6.4)

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3.2 Kant begann als empirischer Physiker

„Immanuel Kant konvertierte gewissermaßen vom dogmatischen Physiker zum kritischen Philosophen und blieb erkenntnistheoretisch und kosmologisch trotzdem ein physikalischer Philosoph!“

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„Der Kosmologe von Königsberg“

Nach dem Journalisten der Fachzeitschrift Bild der Wissenschaft, Rüdiger Vaas, hätte Kant in frühen Jahren als empirischer Physiker die moderne physikalische Kosmologie mitbegründet (8) In seinem frühen Werk (1755), „Allgemeine Naturgeschichte  und Theorie des Himmels, oder der Versuch von der Verfassung und dem mechanischen Ursprungs des ganzen Weltgebäudes, nach Newtonschen Grundsätzen abgehandelt“ (9.), weist deshalb Kant wie vor ihm Newton auf die vollkommene Schöpfung hin. Anders als Newton glaubt Kant, dass Gott die Ordnung und die Schönheit des Kosmos aber durch die rein mechanischen Wirkungsgesetze der Materie geplant hat. Kant verteidigte lange Zeit noch das Newtonsche Weltbild, die „philosophia naturalis principia mathematica.“  In vielen seiner frühen Schriften benutzte deshalb Kant diese Newtonschen Mathematischen Prinzipien einer Naturphilosophie  (10).

 

Kant als Naturforscher und Begründer vieler Wissenschaften

In den 2 dicken Bänden geht der Autor Erich Adickes 100 Jahre nach dem Geburtstag Kants 1924 ausführlich auf Kant als Naturforscher (11) ein. Kant hat so als Polyhistor in seinem gesamten Leben neben physikalischen und astrophysikalischen viele andere Phänomene aus allen erdenklichen Wissenschaften erforscht, d.h. sie wahrgenommen und aber, das ist sehr wichtig, sie auch rational  begründet. So ist Kant z. B. ebenso Begründer der Meteorologie, da er als Erster in seiner Theorie der Winde, die See-Land-Winde, Die Passatwinde und die Monsun-Winde richtig physikalisch und logisch begründet hat

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„Kants große Begabung und Übung im analysierenden Denken macht es ihm möglich, den Erscheinungen eine klare, scharf zugespitzte begriffliche Formulierung zu geben.“

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(Erich Adickes, als kritischer Empirist und gemäßigter Kantianer) 

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Nach dem Philosophen Erich Adickes, der hauptsächlich auf der Universität Tübingen lehrte, war Kant eigentlich kein waschechter Naturwissenschaftler, weil er weder viele Experimente selber durchführte und auch nicht wie viele andere Wissenschaftler häufig Gebrauch von der Mathematik machte. Nach J.K. Zöllner konnte Kant trotzdem aufgrund eines geringen empirischen Materials (eigene Messungen mit Messgeräten) zu wichtigen Folgerungen über kausale Beziehungen in der Natur auf deduktivem Weg gelangen. Auch würden alle seine frühen naturwissenschaftlichen Schriften immer schon einen philosophischen, metaphysischen Bezug enthalten. 

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Kants intuitives Denken

Nach Adickes bewegte sich Kant mit seinem brillanten intuitiven Denken gewissermaßen im Vermögen seiner eigenen Anschauung frei. Mittels schöpferischen Einblicke (Apercus), Ausblicke und Rundblicke konnte Kant z.B. zu einer festen und unerschütterlichen Begründung seiner dynamischen Erkenntnis-Theorie der Materie kommen. Die wissenschaftlichen Arbeiten des Königsberger Philosophie-Professor waren deshalb stark durch Kreativität, Inspirationen, Phantasien und innerer Schau in künstlerischer Weise geprägt. 

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„Was kann ich wissen?“

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Suche nach der Bedingung der Möglichkeit von Wissen

Wir wollen deshalb hier Ihnen als Leserin und Leser zuerst die überragende und unglaubliche Leistung des Aufklärers Immanuel Kants bei der mehrschichtigen Beantwortung seiner Frage: Was kann ich wissen? vorstellen.

 

Warum kann ich wissen?

Kant analysierte dabei ausführlich die Voraussetzungen, d.h. die Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis. Denn um die Möglichkeit einer Erkenntnis wahrnehmen zu können, müssen wir zuerst ihre vorausgesetzten Methoden, ihre „Ursachen“ offenlegen. Kant fragte sich selbst also immer, warum und wieso kann ich eigentlich etwas wissen?

 

Logischer Empirismus contra Metaphysik

Wir beginnen mit der damaligen zeitgeschichtlichen Entwicklung des Erkenntnis-Begriffes über die Welt der Dinge. Zwei damalig wichtige entgegengesetzte Erkenntnis-Konzepte waren Kant bekannt, zum einen die empirische Analyse der mathematischen Natur-Wissenschaften, die zum großen Teil z.B. dem Newtonschen Weltbild zugrunde liegt, an das auch Kant lange Zeit selbst glaubte. Zum anderen die metaphysische Methode seiner kritischen und Vernunft-Philosophie, die er dann nach seiner Methanoia in den Spätwerken vehement gegen den Empirismus verteidigte.

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3.2.1 Empiriker glauben blind an ihre induktive Methode

„Der Mensch mit seinen Sinnen ist das Maß aller Dinge!“

 

Mit dieser anmaßenden und falschen Behauptung, mit den Sinnen alle Erkenntnis zu erlangen, gingen die sensualistischen und empirischen Philosophen und zudem alle Physiker schon lange Zeit, leider auch noch heute, hausieren. Besonders auch im 18. Jahrhundert, während Kant an der Universität zu Königsberg studierte, glaubte man völlig überheblich, mit einer bloßen Sinneswahrnehmung und mit der so genannten induktiven Mess-Methode allein Wissen über die ganze wirkliche Welt, über das Universum zu gewinnen.

 

„Die Wirklichkeit ist nicht Teil des menschlichen Geistes; vielmehr ist der menschliche Geist Teil der Wirklichkeit, in der Tat ein winziger Teil."

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(Hilary Putnan, britischer Philosoph)

 

Widerlegung der Induktionsmethode

Der österreichische Wissenschaftstheoretiker Sir Karl Raimund Popper kritisierte in seinem 1934 verfassten, erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Werk, Logik der Forschung (9) diese klassische Induktions-Methode der Experimental-Physiker! Sie würde nur unnütz versuchen, neue Theorien durch eine lediglich spekulative Verallgemeinerung von Einzel-Beobachtungen aufzustellen.

 

Unwissenschaftliche Methode!

Mit nur einer oder wenigen Beobachtungen und Messversuchen sollte so induktiv, d.h. rein spekulativ über die physikalischen Eigenschaften der Dinge auf ihre Allheit geschlossen werden:

a) In diesem großen Kasten ist ein schwerer Körper.

b) Es sind aber noch viele schwere Körper in diesem großen Kasten.

c) Also sind alle Körper in diesem großen Kasten schwer. 

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Es ist aber grundsätzlich unmöglich, an allen fast unendlich vielen Dingen (z.B. Tannennadeln) in unserer Welt eine bestimmte Eigenschaft durch experimentelle Beobachtung, Messung und Berechnung feststellen zu können:

a) Diese einzelne, beobachtete Tannennadel ist grün.

b) Viele Tannennadeln aber sind auch grün.

c) Also sind alle Tannennadeln auf der ganzen Welt grün.

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Poppers empirisches Falsifikationsprinzip  beruht auf der Tatsache, dass wenn selbst Millionen von weißen Schwänen gesehen werden, ein einziger schwarzer Schwan die gesamte Theorie zunichte macht. Mit diesem  selbstgewählten Beispiel hat Popper ein brutales Kriterium geschaffen! So konnte er alle Aussagen, die durch induktive Experimente gewonnen wurden, eindeutig und vollständig widerlegen.

Beweis: Mit unserem (IWWD) Vernunft-Schluß aus 2 wahren Prämissen folgt eine wahre Konklusion, können wir aber ebenso das fehlerhafte und unsichere Verfahren der Induktion falsifizieren (siehe  Was ist Logik, Teil II) :

a)  Die europäischen Wissenschaftler beobachteten in früheren Jahren regelmäßig Schwäne und     glaubten, dass mit dem Verfahren der Induktion die volle Erkenntnis erreicht werden würde:      alle Schwäne sind weiß!

b)  Als sie aber später nach Australien kamen, sahen sie dort schwarze Schwäne.

c)  Also treten bei einem beschränkten wahrgenommenen Bereich (hier Europa) eindeutig Fehler    sowohl in der Induktionsmethode als auch Trugschlüsse in der Erkenntnis auf. 

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Empirismus ist niemals verifizierbar!

„Ausnahmen bestätigen die Regel.“

Mit dieser unerhörten Anmaßung, dieser logisch falschen Behauptung, mit diesem Trugschluss, wollten die Wissenschaftler nur uns, d.h. die Allgemeinheit täuschen!  Ihre Gesetze und Theorien wären trotz dem Auftreten mehrerer Ausrutscher oder Störungen richtig oder gar wahr? Ausnahmen können niemals eine Regel bestätigen, sondern wirklich bloß nur ihren Gegensatz, die Regellosigkeit bestätigen!

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„Jede einzelne Störung befördert alle geordneten Regeln ins Chaos!“

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Das bedeutet, dass Physiker ihre wissenschaftlichen Theorien anhand von Empire, d.h. von experimentellen Beobachtungen und mathematischen Mess-Reihen-Versuchen und die von David Hume gefundene induktive Methode, wohl allein nur falsifizieren, aber sie niemals verifizieren, d.h. bestätigen oder beweisen können:„

 

Die wichtigste Arbeitsweise der Naturwissenschaftler (Physiker), ist nämlich ihre Induktionsmethode. Sie führt aber zu keiner gesicherten oder wahren Erkenntnis!“

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Korrespondenz der Wahrheit?

Durch ein Korrespondenz-Prinzip, welches die philosophischen Realisten vertreten, sollten Aussagen genau dann wahr sein, wenn sie mit der Tatsache in der objektiven Welt übereinstimmen, d.h. korrespondieren würden. „Tatsachen“ und Fakten gibt es aber nach Kant in Wirklichkeit gar nicht. Denn die so genannten Tatsachen erscheinen oft nur als Trugbilder oder Hirngespinste. So hat das Korrespondenz-Prinzip nichts mit Wahrheit zu tun.

 

Der als deutscher Schachweltmeister bekannte Emanuel Lasker war Doktor der Mathematik und schrieb Philosophische Werke, wie 1919 „Die Philosophie des Unvollenbar“:

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„ Das Fundament all unserer Wissenschaft ist vulkanisch: (in den Naturwissenschaften) herrscht Streit über die Grundlagen-die Krankheit der Paradoxie hat sogar die strenge Mathematik befallen…überall Kampf und Zweifel.“

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3.2.2 Empiriker wollten die alte und neue Metaphysik überwinden

Trotzdem hielten und halten heute verrückter weise noch viele analytische Wissenschaftler umgekehrt die Metaphysik der Philosophen als eine Summe von sinnlosen Aussagen. Der logische Empiriker  Rudolf Carnap, der auch Mitglied des Wiener Kreises der Positivisten war, hielt sie sogar für unsinnig, tautologisch und als reine Gefühlsäußerung. Denn in seinen Werken, „Scheinprobleme der Philosophie“(10) oder „Die Überwindung der alten Metaphysik durch logische Analyse der Sprache“, kritisierte der spätere Professor für Naturphilosophie jegliches metaphysisches Denken und versuchte krampfhaft, umgekehrt mit seiner Logistik, d.h. einer Art mathematischer Logik (grch. logistikos, zum Rechnen gehörend), eine neue wissenschaftliche Weltauffassung zu konstituieren. Carnap glaubte leider vergebens, dass er die alte und neue Metaphysik auch durch eine eigene logische Analyse der Sprache oder durch Symbolik überwinden hätte können.

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3.2.3 Kant wacht aus seinem dogmatischen Schlummer auf!

In eigener Sache Als Autor dieses Buches, verharrte ich, Alfred Helmut Dürr, in einem ähnlichen dogmatischen Schlummer der physikalischen Welt-Erklärung, bis ich mich nach ca. 60 Jahren im Jahr 2024 (also 300 Jahre nach Kants Geburtstag) in die Vernunft-Philosophie Kants vertiefte und so auch eine totale Metanoia erlebte! Kant hat zuvor lange Zeit noch das physikalische, dogmatisch enge Weltbild der Physiker, z.B. die Newtonsche Naturphilosophie durch mathematischen Prinzipien streng vertreten! In anderen Schriften hat er noch selbst die alte Metaphysik, z.B. über die Spitzfindigkeit der Logik, abgelehnt und auch die Theologie/ Religion verteufelt. Besonders aber war es der Empiriker David Hume, der den Physiker Kant aus seinem dogmatischen Schlummer völlig aufgeweckt und plötzlich aufgeschreckt hat. Hume maßt sich sogar an:

 „alle Bücher über Theologie und Metaphysik als reine Täuschung ins Feuer zu werfen (Bücherverbrennung?)“

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„Enthält es irgendeinen abstrakten Gedankengang über Größe oder Zahl? Nein. Enthält es irgendeinen auf Erfahrung gestützten Gedankengang über Tatsachen und Dasein?“Nein. Ins Feuer damit!

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(David Hume, britischer Philosoph)

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Erwachen in der Aktiven Denk-Wende

Unser kritischer physikalischer Philosoph Immanuel Kant drehte nun aber den Spieß der Empiriker um. Da er beides, Physik und gleichzeitig Philosophie ausgiebig studierte und über beide wissenschaftlichen Gebiete (z.B. das Newtonsche mechanistische Weltbild und die Metaphysik) sich intensiv auseinandersetzte und sogar in frühen Jahren mehrere Abhandlungen über Physik und Astrophysik schrieb, waren deshalb dem intelligenten Königsberger beide verschiedenen wissenschaftstheoretisch, d.h. die Welt-bildenden Analyse-Methoden wohl bekannt. Er musste nun aber zuerst das architektonische Gebäude der alten, etwas verstaubten Metaphysik durch seine neue Vernunft-Philosophie retten, d.h. umbauen und erneuern:

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„ebenso müsse nun auch die Metaphysik, wenn ein sicheres Verfahren in sie hineinkommen, d.h. wenn sie aus dem Stadium des Herumtappen herauskommen soll, dieselbe Umstellung der Denkart vollziehen..“

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Nach Kants Metanoia

Durch seine erste philosophische Schrift, nova dilucidatio, einer neuen Beleuchtung der ersten Prinzipien der menschlichen Erkenntnis steckte Kant seine beiden geliebten Fächer Logik und Metaphysik ab. Er war dann nach seinem architektonischen Umbau der Erkenntnis-Weise, (siehe Philosophin Lea Ypi, „Die Architektonik der Vernunft. Zweckmäßigkeit und systematische Einheit in Kants Kritik der reinen Vernunft“) in einer glücklichen Lage. Kant konnte nämlich mit seiner neuen idealistischen Philosophie über das theoretische und praktische Vermögen der Vernunft die vereinte Waffe, d.h. die scharfe Wissenschafts- und Erkenntnis-Kritik, gegen die rein sinnliche und so fehlerhafte physikalische Erfahrung anwenden.

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Neues geistiges Konzept der reinen Vernunft

Mit seiner Methode einer neuen und kritischen Metaphysik, einem neuen geistigen Konzept der reinen Vernunft, d.h. der nicht empirischen Vernunft, konnte er nun eindeutig zeigen, dass nämlich nicht die Philosophie und auch nicht die Theologie, sondern umgekehrt allein der Empirismus der Physiker einer fehlerhaften und unsicheren Wahrnehmung basierten Täuschung unterliegen:

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„Die Empiriker sind unfähig, einen theorie-unabhängigen Wahrheitsbegriff zu entwickeln.

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(Hilary Putnam,  Sprachphilosoph und Verteidiger Kants)

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Scheuende Physiker

Die Empiriker, d.h. Physiker scheuen sich bis zum heutigen Tag, selbst zuzugestehen, dass sie lange Zeit in ihrem Leben auf einer falschen Fährte waren, dass sie jahrzehntelang einer falschen Erkenntnis anheimgefallen sind.  <sie wollen nicht anerkennen, dass die Erkenntnis ihrer so genannten „physikalischen Wissenschaft“ eindeutig von der kantischen Vernunft-Philosophie als nichtig bewiesen worden ist.

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3.2.4 Empirisches Wahrnehmen ist kein wahr-nehmen!

Wir verwenden im Alltag und in der empirischen Wissenschaft oft das Wort: wahrnehmen, und meinen damit, dass wir einfach dabei etwas sehen, etwas mit unseren Sinnen aufnehmen. Unser Sehen als Augenbeobachtung ist aber nicht aktiv, sondern rein passiv! Auch die vielen heutigen Wahrnehmungstheorien gehen von einer perspektivisch verzerrten Sichtweise aus.

 

Das Licht der Dinge (als „Lichtquelle“) wird nämlich nur von außen über die Luft (als Medium) in unsere Augen transportiert und erleidet aber in der Linse dabei einen starken Knick in der Optik! Dadurch sind viele Trugbilder und Täuschungen die Folge.

 

Sonne, Mond und Sterne sind verrückt

Diese physikalische Lichtbrechung findet überall auch in der Natur z.B. beim Übergang vom Weltall-Vakuum nach Luft, z.B. bei der Beobachtung von Sonne, Mond und Sternen statt. Wir sehen dadurch z.B. die Gestirne gehoben oder an einen anderen Ort im Himmel verrückt. So sehen wir bei einem Sonnenuntergang  die Sonne wohl noch am Horizont stehen, obwohl sie eigentlich schon untergegangen ist, ihr wahrer Ort unterhalb des Horizonts befindet!

Anwendung unseres kantischen Vernunftschlusses:

a) Durch unsere Augenlinse haben wir immer einen „Knick in der Optik“,

b) Bei jedem Übergang eines Lichtstrahls zwischen zwei optisch verschieden    dichten Medium erleidet das Licht eine Brechung; es lässt die Dinge verrückt erscheinen!

c) Also kann das (übrigens umgekehrte) Netzhautbild im Auge nie identisch mit dem des Dinges    sein, denn es treten Täuschungen und Trugbilder auf.

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Empirisches Sehen als Un-wahrnehmen!

Kant: „Physik spielt sich nur im Reich der Erscheinungen ab.“

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Die tiefere Bedeutung, dass wir beim Wahrnehmen nämlich Dinge oder Vorgänge in der Welt wirklich erkennen oder als wahr-nehmen würden, das ist leider falsch! Der Begriff müsste in seiner richtigen Bedeutung „unwahr-nehmen“ heißen. Das bedeutet, dass

Empirismus  =  Un-Wahrnehmung = Falsch-Wahrnehmung

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Täuschungen sind Falsch-Wahrnehmungen

Mit folgenden kantischen Vernunft-Schluß wollen wir (IWWD) mit Ihnen dagegen aufzeigen, dass nicht in unserem intelligenten und kritischen Denken, sondern allein schon in der empirischen Wahrnehmung durch unsere Augen (z.B. Lichtbrechung durch die Augenlinsen) Täuschungen und Hirngespinste auftreten:

a)   Wenn wir die Ferne beobachten, dann sehen wir alle Gegenstände (Haus, Baum, Mensch) viel       kleiner als sie in der Nähe sind.

b)   Wenn wir aber dorthin gehen, dann sind die Gegenstände wieder in normaler Größe.

c)   Also verzerrt und verändert unsere Augen-Optik die Perspektive, so die Größe der an sich     gleich bleibenden Gegenstände.

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Neben vielen optischen Trugbildern bei unserer empirischen Beobachtung gibt es weitere andersartige Täuschungen, die im folgenden von genau beschrieben werden. Auch sie beweisen eindeutig unser Trugbild-haftes Sehen, d.h. unsere somit fehlerhafte Erfahrung, die keinerlei wahre Erkenntnis gewinnen kann. Deshalb sind Tatsachen oder Fakten wirklich nur Hirngespinste!

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3.3 Francis Bacons Trugbilder (Idolen-Theorie)

„Wissen ist Macht.“

(Francis Bacon, Novum organon, neue Werkzeuge)

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Nach dem englischen Empiriker, Naturforscher und Staatsmann Francis Bacon würde uns die Naturerkenntnis mittels empirischer Methode eine Naturbeherrschung im Interesse des Fortschritts erzeugen. Die erlangte Erkenntnis oder das Wissen würde den Physikern  und Technikern nämlich zusätzlich Macht verleihen. Geradezu übermächtig agieren nämlich heute die Physiker mit ihrem nicht mehr kontrollierbaren nuklearen Feuer der unsicheren Kernkraftwerke und tödlichen Atombomben oder die Physiker mit ihren Gesichtserkennungs-Maschinengewehre im Gaza-Krieg!

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Macht der Trugbilder Wir Menschen erleiden aber, nach Bacon, leider schon beim Betrachten der äußeren Welt mehreren Trugbildern (Idole, von grch. eidolon, Trugbild, Schatten oder Götzenbild). (11)

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„Man sehe doch mit eigenen Augen, wie Sonne und Mond auf- und untergehen.

“ (Francis Bacon, Philosoph des Empirismus) 

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Als einer der Hauptvertreter der britischen Erfahrungswissenschaft glaubte natürlich Bacon nur an das, was er gerade sah, z.B. die Bewegungen von Sonne und Mond. Er glaubte fest daran, dass allein die Philosophen mit ihrer Rationalität eigentlich Schuld an diesen Sinnestäuschungen wären. Diese Trugbilder würden nämlich Erkenntnis-Hindernisse bilden oder gar Scheinwissen vermitteln. 

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4 verschiedene Trugbilder Bacon unterteilte unsere menschlichen Täuschungen in 4 Gruppen: Trugbild des Stammes, Trugbild der Höhle, Trugbild des Markts und Trugbild des Theaters. Wir gehen hierbei nur auf die beiden ersten Trugbilder näher ein. Im folgenden in Kürze die beiden letzten Trugbilder:

Die Trugbildes des Marktes entstehen durch logische Trugschlüsse, in denen sprachliche Begriffe in der Alltags- oder Markt-Sprache andere Bedeutungen und andere Verwendungen erfahren. (siehe Teil II, Sprachlogik). Die Physiker benutzen aber z.B. unsere Alltagsbegriffe wie Strom, Druck, Ladung, Masse, Raum oder Zeit und geben ihnen eine völlig andere Bedeutung. Selbst der Empiriker Francis Bacon glaubt: „ Und eine solche, oft törichte Zuordnung knebelt den Geist, führt zu Streit und unsinnigen Schlussfolgerungen.“

 Die Trugbilder des Theaters entstehen, wenn Politiker oder Wirtschaftler u. a. uns mit ihrer dogmatischen Einstellung, mit ihrer Ideologie oder mit ihrem Glauben überreden und manipulieren wollen. (siehe Teil I, Warum Denk-Wende  Jetzt?) Dort gingen wir auf die vielen Gefahren ein. Dabei glaubt Bacon:

„Diese Leute haben teilweise beträchtlichen Einfluss, nicht nur auf das gegenwärtige Denken, sondern auch auf die Wahrnehmung der Vergangenheit.“

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 3.3.1 Trugbilder durch fehlerhafte Sinne (Trugbild des Stammes)

„Daher wird der Sehkraft Lügenhaftigkeit vorgeworfen, (…) weil sie einen viereckigen Turm von Weiten als rund erscheinen lässt; weil sie einen überall gleich breiten Säulengang am Ende in hässlicher Weise verengt; weil sie den Himmel, der so hoch über uns hängt, mit dem Meer verbindet.“

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(Tertullian, römischer Rhetoriker und Jurist)

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Der römische Gelehrte Tertullian erwähnt diese äußeren Trugbilder oder Sinnestäuschungen, denen wir Menschen durch fehlerhafte Sinneswahrnehmung ausgesetzt sind. Nach Tertullian wäre die Seele des Menschen jedoch neben seiner Sinneswahrnehmung, die nur Äußerlichkeiten von den Dingen sieht, von Anfang an zusätzlich mit Intellekt ausgestattet. Dieses innere geistige Moment würde es uns dann ermöglichen, zwischen wahr und falsch unterscheiden zu können.

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Begrenzte Sinneswahrnehmung

Wir Menschen können mit unseren beschränkten Sinnen unmöglich alles genau und realistisch wahrnehmen. So sehen wir von der Natur (im Weltall) mit unseren Augen nur einen äußerst kleinen Wellenlängen-Bereich (Farben zwischen 760 nm -380 nm). Tiere dagegen können weitere Bereiche sehen. Der für uns unsichtbare Bereich dieser elektromagnetischen Wellen ist dagegen riesengroß! Auch unser Hörbarkeitsbereich (Töne zwischen 16- 20 000 Hz) ist beim Menschen ebenso sehr eingeengt; so hören wir z.B. keinen Infra- und keinen Ultraschall!

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„Alle unsere schon beschränkten Sinne lassen sich zudem noch täuschen.“

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Sinnestäuschungen

Eine ganze Welt der Illusionen wird uns in verschiedenen „Museen der Illusionen“ angeboten. Beispiele:- optische Täuschungen wie die Zeichnungen und Kunstwerke des niederländischen Zeichners M.C. Eschers, wie z.B. sein Wasserfall, der ein Perpetuum mobile darstellt oder- die in der Psychologie benutzten Kippfiguren, in denen wir in nur einer einzigen Abbildung zwei verschiedene Gestalten, z. B. Vase oder zwei Gesichter erkennen.-  beim „magischen Auge“ sehen wir in einer 2- dimensionalen Abbildungs-Fläche dreidimensionale Gegenstände?

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Vorsicht bei der Täuschung durch Ähnlichkeit!  

Gefährlich wird die bloße Erkenntnis über die Erscheinung der Dinge bei der Verwechslung fast ähnlich aussehender essbarer Pflanzen. So können z.B. essbare Bärlauchblätter mit den Blättern tödlicher Maiglöckchen oder essbare Champignons mit tödlichen Knollenblätterpilzen leicht verwechselt werden.

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 Fazit: Unsere äußere Sinnes-Erfahrung ist aufgrund des Aufbaus und der Form unserer            Sinnesorgane sehr beschränkt und fehlerhaft. Unser optischer Gesichtseindruck z.B. kann so niemals dem wirklichen und gesamten Zustand der Dinge in der Welt entsprechen.  Die lediglich von uns äußerlich erkannten Gegenstände und Vorgänge sind demnach Täuschungen, Trugbilder oder wie Kant es bezeichnet „Erscheinungen“. Auch die von uns fest geglaubten Tatsachen  oder Fakten sind bloß Sinnestäuschungen. 

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3.3.2 Trugbilder durch eigene Vorurteile (Trugbild der Höhle)

Tatsachen sind nur „Schatten“ Als einer der ersten beschrieb der griechische Philosoph Platon vor ca. 2000 Jahren diesen Umstand, dass in den äußeren Dingen nur ihre Erscheinung, nicht aber ihre Ideen zu sehen sei. 

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„Platonische Ideen = kantisches Ding an sich (DAS)“

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Sehr anschaulich zeigte er dies mit seinem „Höhlengleichnis“ auf: Hierbei sollten wir Menschen wie in einer Höhle sitzen und nur auf eine Wand starren können. Alle Dinge und Tatsachen in der Welt, die wir darauf zu sehen glauben, sind für uns aber nur reine Äußerlichkeiten, nur „Schatten auf einer Wand“! Diese von uns unter einem Vorurteil gesehenen Schatten stammen von wirklichen Dingen außerhalb. Sie werden gewissermaßen nur von außen in unsere Seh-Augenhöhle projiziert. 

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„Gegenstände = Schatten = Erscheinungen (Phänomene)“

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Platon wollte mit diesem Gleichnis seine Philosophie der Ideen, den Weg von der dunklen Höhle zum hellen Licht, zur geistigen Idee aufzeigen. Gleichzeitig ist dies der Weg von unserem wissenschaftlichen Verstand zur glücklich machenden Vernunft. (siehe unsere Ziele auf unserer Website 1). Unsere kantische Denk-Wende hat dabei das gleiche Ziel! Kant übernimmt diese platonische Erkenntnistheorie und setzt für die Schatten der Höhle als wahrgenommene Gegenstände gleich ihrer Erscheinungen.  

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Trugbild: Sonnenuntergang statt Erdrotation Auch bei der Jahrtausende alten Himmels-Beobachtung der ersten Höhlen-Menschen, nämlich die tägliche Bewegung der Sonne um die Erde, wie beim Ptolemäischen Weltbild (Erde in Ruhe und Sonne in Bewegung), handelt es sich aber bei dieser Wahrnehmung eines Sonnenuntergangs um eine reine Täuschung. Unser kantischer Vernunft-Schluss benutzt für den Wahrheits-Beweis dabei sogar das Wissen der Physiker:

a)  Wir glauben, dass wir uns auf der Erde in Ruhe befinden würden, dass sich die Sonne um unsere     Erde drehen würde, dass es dadurch Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge gäbe.

b)  Tags kreist aber die sichtbare Sonne im Abstand von ca. 150 Millionen km mit fast     Lichtgeschwindigkeit um die Erde, nachts sogar der sichtbare gesamte unendliche      Fixsternhimmel noch unendlich viel schneller um uns.

c)  Das ist unmöglich! Also muss die Erde sich unbedingt selbst drehen!     So finden morgens und abends manchmal wunderschöne und reale „Erdrotationen“ statt.

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Dualismus Erfahrung und Denken Wie schon der Römer Tertullian es wusste, muss unsere sinnliche Erfassung durch das Vorhandensein von Logik (siehe Kinderlogik) immer mit einer gedanklichen Feststellung gekoppelt sein. Diese Dualität unserer Erkenntnis (Erfahrung und Denken) wird im Refrain des Beatles Songs, the fool on the hill, sehr anschaulich gemacht:

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English                                                          German

But the fool on the hill                                   Aber der Einfältige auf dem Hügel

Sees the sun going down                             Sieht die Sonne untergehen

And the eyes in his head                              Und seine Augen in seinem Kopf

See the world spinning round                       Sehen die Erde rotieren

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Auf der Erde ruhend beobachten wir Menschen als Narren, die Sonne untergehend  und gleichzeitig denkend (d.h. mit dem Denksinn, mit den „Augen“ in unserem Kopf) können wir uns vorstellen, dass die Erde rotierend ist. Wir Menschen sind in die beiden „wahren“ Möglichkeiten einer Vorgangs-Beschreibung aufgespalten, ähnlich wie bei einer Schizophrenie. 

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Aber nur eine der beiden, nämlich die kantische Vernunft-Erkenntnis mit „mit den beiden Augen im Kopf“  ist richtig!

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Kant: Wahr ist bloß nur die Bedingung einer Möglichkeit

Das bedeutet, dass aber in jeder Situation oder Erkenntnis nur eine Voraussetzung, oder Bedingung der Möglichkeit richtig ist. Es kommt hierbei allein auf den einzelnen konkreten Beobachter darauf an. 

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Dagegen stellt sich Relativität als Fehler oder Trugschluss heraus!

Albert Einstein glaubte fälschlicherweise mit seiner Relativitätstheorie dagegen, dass alle gedachten Bezugssysteme, d.h. alle Standpunkte oder Standorte völlig gleichwertig (äquivalent) wären. (siehe Anhang 5: Ruhe und Bewegung sind nicht relativ!).

 

Ihm passierte leider dieser Trugschluss, weil seine gesamte Theorie nämlich nur auf einem mathematischen Konzept, auf einer beschreibenden und abstrakten Methode aufgebaut ist. Denn nach dem Physiker und Philosophen Kant sind nicht die Dinge, sondern umgekehrt unsere Anschauung und Einbildungskraft entscheidend für unsere Erkenntnis

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Kein Beobachter existiert in der Physik

Bei den Physikern wie Newton oder Einstein gibt es aber umgekehrt keine menschliche Subjektivität, keine direkt an der Messung teilnehmenden Menschen. Beobachter sind aber notwendig, damit z.B. das Universum entsteht! Nach dem Philosophen Friedrich Schelling ist ein Beobachter ein existierendes universales Wesen.

„Denn nur die Beobachter können sich selbst und somit auch das Universum mit seiner Struktur erzeugen!“

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Wahre Prozesse statt falsch bezeichnete statische Zustände

Alles  bewegt und verändert sich, z.B. wie z.B. Sonnenuntergänge oder richtiger Erdrotationen. Das bedeutet, dass es eigentlich nie starre und völlig feste Körper oder Zustände geben kann. Die Natur, der Kosmos ändert sich nämlich ständig und kontinuierlich vom Kleinsten, dem Atom und der Brownschen Molekularbewegung über einen Baum (mit einem neuen Jahresring) bis zu dem riesigen Spiralnebel! So sind die uns statisch erscheinenden Zustände ebenso Trugbilder! Alles bewegt sich weiter und rotiert weiter und weiter und...!

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„Nichts ist so beständig wie der Wandel“

(Heraklit, griechischer Philosoph)

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Sprachlogisch falsch bezeichnete Zustände sind Vorgänge

Im Gegensatz zu unserer deutschen Sprache lässt sich die Prozesshaftigkeit der Natur im BeatlesSong sehr gut im Englischen durch die Verlaufsform (present continuous) darstellen. Im Deutschen wird uns dagegen, nur sprachlich, mit unseren vielen Substantiven ein Trugbild, ein so genannter starrer Zustand der Natur, statt einem wahren veränderlichen Vorgang vorgegaukelt! So wird statt eines Zustandes ein  wirklich stetiger Prozess von Naturvorgängen während einer gewissen Zeit-Epoche ausgedrückt. Es gibt deshalb keine Sprünge in der Natur:

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„Natura non facit saltus.“     „Natur macht keine Sprünge.“

Fazit: Neben unserer äußeren fehlerhaften Sinnes-Erfahrung existieren viele weitere Trugbilder, die auch durch unser falsches Denken (Bauchdenken), durch unsere Sprache entstehen. Die empirische Wissenschaft Physik unterliegt ebenso diesen Trugbildern und kann so kein wirkliches Wissen feststellen.

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